Bildungsweise

Susanne Posselt

GEW

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Ich bin im Jahr 2010 – noch im Studium – in die GEW eingetreten.
Warum? Und weshalb die GEW?

Ich wollte:

  • Menschen treffen, die sich bewusst für gute Bildung engagieren
  • mehr erfahren über die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, die mein Beamtenstatus mit sich bringt. Mich vernetzen. Erfahrungen austauschen.
  • Einfluss nehmen können, auf Entscheidungen, die in einem hierarchischen System auf höchsten Ebenen getroffen werden. Mitreden. Mitentscheiden.
  • mehr als einen Berufsverband, der sich für meine Interessen einsetzt, sondern eine Gemeinschaft von Menschen, die sich auf dem Weg einer demokratischen Willensbildung für ein gerechtes Schulsystem auf Augenhöhe einsetzen.

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen erschien mir die GEW die richtige Gewerkschaft zu sein. Nach mehr als 10 Jahren mehr oder weniger aktiver Mitwirkung und Mitgestaltung kann ich sagen: Diese Entscheidung war richtig für mich.

Ich habe viele interessante Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen der GEW kennengelernt. Besonders und wertvoll war dabei immer, dass diese Menschen nicht nur aus dem Schulbereich kamen, sondern dass in der GEW die Vielfalt der Erziehungsberufe abgebildet ist. Auch, dass nicht nur eine Schulart abgebildet wird, sondern Vertreter*innen aus den unterschiedlichsten Hierarchieebenen und Schularten von der Grundschulförderklasse bis hin zur Hochschulbildung sich auf Augenhöhe miteinander austauschen, finde ich kennzeichnend und wertvoll in der GEW.

Ich habe viel gelernt über und mit und durch die GEW:

  • Noch im Studium durfte ich an der durch Doro Moritz initiierten Moderationsfortbildung „Vielfalt in der Schule – Wie fördern wir individualisiertes Lernen in heterogenen Gruppen“ teilnehmen.
  • Im Arbeitskreis Gemeinschaftsschule der GEW Nordbaden habe ich bereits 2011 über Rahmenbedingungen einer guten Gemeinschaftsschule diskutiert und so einen kleinen Beitrag zum Gelingen dieses Projekts beigetragen.
  • Durch die Arbeit als Vertrauensfrau an meinen Schulen (die ich weiterhin ausübe) erfahre ich viel über die Stimmung im Kollegium und im Austausch mit anderen Vertrauensleuten auch den Blick über den Tellerrand hin zu anderen Schulen.
  • 2019 bin ich als Mitglied in den Örtlichen Personalrat (ÖPR) des Staatlichen Schulamts Karlsruhe gewählt worden und bringe hier meine Stimme ein, um an guten Arbeitsbedingungen für meine Kolleg*innen mitwirken zu können.

Das Jahr 2020 war mit Entscheidungen verbunden, die sich bereits 2019 angekündigt hatten, nun aber unter völlig veränderten Bedingungen Gestalt annahmen. Bereits im Herbst 2019 war ich gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, politische Verantwortung in der GEW Nordbaden zu übernehmen und dort für den stellvertretenden Vorsitz zu kandidieren, für den mir die Delegierten im November 2020 dann auch das Vertrauen aussprachen. 

In der GEW Nordbaden bin ich seit dem Schuljahr 2020/21 als stellvertretende Vorsitzende für den Bereich Gewerkschaftliche Bildung zuständig. Die Gewerkschaftliche Bildung befindet sich im Umbruch. Während diese Tätigkeit in „normalen Jahren“ mit vielen Begegnungen und intensiver bildungs- und gewerkschaftspolitischer Arbeit in nordbadischen Tagungsstätten verbunden gewesen wäre, finden Veranstaltungen weiterhin fast ausschließlich digital statt. Immerhin: Es ist uns gelungen, digitale Vernetzungsmöglichkeiten zu finden und den Kontakt zu unseren Kolleg*innen, die wir vertreten, nicht zu verlieren.

Ich freue mich über Anregungen zu Themen, die wir aufgreifen sollen. Meldet euch bei mir und teilt mir mit, welche Fortbildungen, Workshops oder Austauschangebote ihr euch von eurer Gewerkschaft wünscht: susanne.posselt[at]gew-bw[dot]de

Eine meiner Haupttätigkeiten besteht derzeit in meiner Arbeit für den Landesfachgruppenausschuss Gemeinschaftsschulen, dessen Vorsitzende ich seit September 2020 bin. Hier versuchen wir den in der GEW organisierten Kolleg:innen an den inzwischen über 300 Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg eine Stimme zu verleihen. Die GEW setzt sich traditionell für „Eine Schule für alle“ ein – ein Anspruch, der oft an den Rahmenbedingungen und Ressourcen vor Ort scheitert und bei dem man sich immer fragen muss, ob er gesellschaftlich gewollt ist. Außerdem geht es natürlich auch um die Frage, wie eine Gewerkschaft, die sich für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten einsetzt, zu einer Schule steht, die ihren Beschäftigten einen hohen zeitlichen und persönlichen Einsatz abverlangtl. Ich persönlich arbeite mit voller Überzeugung an einer Gemeinschaftsschule und finde den Weg zu einer Schule, die verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen zusammenbringt, richtig und wichtig. Natürlich gibt es auch innerhalb der GEW hierzu unterschiedliche Stimmen und Haltungen. Mein Bestreben ist es, mit den verschiedenen Akteuren und im Gespräch zu bleiben und an der Idee einer zukunftsorientierten Schule, in der Schüler:innen und Beschäftigte gut, gerne und nachhaltig gemeinsam lernen und arbeiten, mitzuwirken.

Wenn ihr dazu Gesprächsbedarf, Anregungen und Wünsche habt, meldet euch gerne unter: susanne.posselt[at]gew-bw[dot]de

© 2024 Bildungsweise

Thema von Anders Norén