Bildungsweise

Susanne Posselt

Klassenrat

Ein Podcast zu Schlüsselbegriffen der Pädagogik

Seit Oktober 2024 studiert meine Tochter Nike Lehramt für die Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Spätestens seither ist unser Esszimmertisch eine pädagogische Seminarveranstaltung. Die Idee zu einem pädagogischen Podcast schlummerte schon länger in mir. Als ich dann vorschlug, das Vorhaben in die Tat umzusetzen, sagte mein Sohn Tristan, dann wolle er aber mitmachen. Tristan ist im 2. Lehrjahr der praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher und repräsentiert in unserem Trio die frühkindliche Bildung.
Wir freuen uns über Feedback und Ideen!

Susanne mit Nike und Tristan

Folge 1: Über Bildung oder: Gedanken zu Kompass 4

Folge 2: Schlüsselbegriffe der Pädagogik: Erziehung

Wir sprechen in dieser Folge über den Erziehungsbegriff, seine Abgrenzung zur Bildung, über kindliche Entwicklung und das Dilemma von Gemeinschaftseinrichtungen, wo Kinder sich in eine Großgruppe einfügen müssen.

Die große Frage ist: Welchen Ort hat Erziehung in der Schule?

In diesen Zusammenhang fragen wir uns: Was meint der Begriff Mündigkeit? Wann ist man mündig und sind Erwachsene überhaupt alle mündig? Stimmt es, dass der Prozess der Erziehung irgendwann tatsächlich vorbei ist?

Es geht außerdem um gesetzliche Grundlagen, Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen, Überforderung im System, Schutz vor Gewalt, Selbst- und Fremdgefährdung, Konfliktmanagement, Manipulierbarkeit und Beeinflussbarkeit von Kindern, den Eingriff des Staates in das Erziehungsrecht der Eltern und die gemeinsame Erziehungsverantwortung von Eltern und Staat. Wir fragen uns, ob ein Ziel von Erziehung auch kritisches Denkvermögen sein muss und welche Rolle die implizite Erziehung durch das Vorleben der Erwachsenen spielt. Gibt es einen möglicherweise unterschätzten neuen Player in diesem Prozess, nämlich die digitalen Medien? Welchen Auftrag hat die schulische Erziehung hier, wenn Eltern selbst von den Entwicklungen in den digitalen Medien überfordert sind?Ist digitale Präventionsarbeit Teil des Erziehungsauftrags der Schule? 

Es geht aber auch um Grundsätzliches: Lernen Schülerinnen und Schüler in der Schule das, was sie für ein Leben in der gegenwärtigen Gesellschaft brauchen? Welche Erziehung braucht es in der sogenannten VUCA-Welt?

Am Ende stellen wir fest: Alles hängt mit allem zusammen: Die 4Ks, Fähigkeiten, die man für ein Leben im 21. Jahrhundert braucht, hängen eng mit unseren Reflexionen über eine zeitgemäße Erziehung zusammen. Wir sprechen über die Vorbildfunktion von Lehrkräften und übers Bulimielernen, und kommen über einen Exkurs übers Lernen in Projekten am Beispiel eines fächerübergreifenden Seminarkurses zum Nationalsozialismus in Karlsruhe zu der Erkenntnis: In der Schule wird oft vor allem Wissen vermittelt, nicht aber das kritische Hinterfragen von Fakten.

Wir wünschen uns schließlich Lehrkräfte als Lernbegleiter und Wegbegleiter, die einen demokratischer Erziehungsstil vorleben, der sich in der Schule unter anderem im Klassenrat als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse zeigen sollte.

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