Bildungsweise

Susanne Posselt

Die Landesfachgruppe Gemeinschaftsschule

Erstes Präsenztreffen der Landesfachgruppe Gemeinschaftsschule – zwei Tage voller Austausch, Rückblick und Aufbruch! Wir haben Bilanz gezogen: Manches läuft gut – Coaching ist fest verankert, Bedeutsamkeit von Teamarbeit erkannt und Lernen durch Engagement gesetzlich abgesichert. Gleichzeitig bleibt viel zu tun: faire Arbeitsbedingungen, gesundes Schulklima und gute Vorbereitung für zukünftige Lehrkräfte und Schulleitungen. Wir bleiben dran – für eine Schule, die stärkt statt beschämt, Vielfalt wertschätzt und gemeinsames Lernen zur Potenzialentfaltung in den Mittelpunkt stellt.  

An diesem Wochenende haben wir uns zum ersten Mal seit Bestehen der Landesfachgruppe Gemeinschaftsschulen für zwei Tage in Präsenz getroffen und gemeinsam gearbeitet. Ich bin ja inzwischen bekanntlich in der GEW vorwiegend eine Ebene höher tätig, aber die Fachgruppe ist mir immer noch ein Herzensanliegen. Daher bin ich sehr froh, dass in meiner Nachfolge Menschen bereit waren, Verantwortung für diese Gruppe zu übernehmen. Die GEW setzt sich für eine kindgerechte Schule ein, in der die Beschäftigten gerne und gesund arbeiten. Das Projekt Gemeinschaftsschule stand daher schon auf der Agenda unserer Organisation, bevor es sie in Baden-Württemberg überhaupt gab. Schon damals war ich Mitglied in einer Arbeitsgruppe, die sich mit Gelingensbedingungen unserer Schulart auseinandergesetzt hat.

An diesem Wochenende haben wir nun Bilanz gezogen: Was läuft gut? Wo wünschen wir uns mehr Unterstützung? Sehr deutlich wurde: Wir alle arbeiten mit Überzeugung in dieser Schulart. Wir wollen eine Schule, die ermutigt und nicht beschämt. Eine Schule, die das Lernen in den Mittelpunkt stellt. Eine Schule, die Potenziale entdeckt und fördert. Eine Schule, die Lebensraum ist, nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Beschäftigten. 

Wir finden gut:

  • dass Coaching als Herzstück der Gemeinschaftsschule endlich Bestandteil der Stundentafel ist.
  • dass Leistungsmessung prozessorientiert und durch vielfältige Lernprodukte dokumentiert werden kann.
  • dass die Arbeit in multiprofessionellen Teams an der Gemeinschaftsschule der Normalfall ist.
  • dass mit dem neuen Schulgesetz erprobt der Elemente der Gemeinschaftsschule, wie etwa „Lernen durch Engagement“ oder „Zeig, was du kannst!“ endlich eine. gesetzliche Grundlage haben

Wir wünschen uns: 

  • dass die Arbeit an einer Ganztagesschule, wie die Gemeinschaftsschule sie verbindlich ist, durch zeitgemäße Arbeitszeiterfassungsmethoden abgebildet werden kann.
  • dass eine gesunde Lernumgebung und  eine lernförderliche Rhythmisierung an allen Schulen in den Blick genommen wird und dadurch echter Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten gewährleistet wird.
  • dass die Gemeinschaftsschule im Studium positiv thematisiert wird.
  • dass Studierende und Referendar*innen auf die Arbeit in multiprofessionellen Teams und in heterogen Lerngruppen (nicht nur an Gemeinschaftsschulen) durch Studium und Ausbildung vorbereitet werden.
  • dass Schulleitungen an Gemeinschaftsschulen eine Expertise für diese Schulart mitbringen und schulartspezifisch qualifiziert und unterstützt werden. 
  • dass speziell für Gemeinschaftsschulen Kooperationsstrukturen, Best Practise und das gemeinsame Erstellen von Material auf Ebene der übergeordneten Institute in den Blick genommen und unterstützt werden.

Innerhalb der GEW ist es uns ein Anliegen, dass die Schularten nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern dass wir gemeinsam daran arbeiten, eine zeitgemäße und kindgerechte Schule auch in der Sekundarstufe weiterzuentwickeln, die der Vielfalt unserer Kinder und Jugendlichen gerecht wird. 

Gemeinschaftsschule darf dabei nicht als Synonym für Arbeitsüberlastung stehen.

Wir bleiben dran – für eine Schule, die stärkt statt beschämt, Vielfalt sieht und gemeinsames Lernen in den Mittelpunkt stellt – bei guten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

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