Bildungsweise

Susanne Posselt

Herrnhuter Stern

Zu den schönsten Symbolen der Advents- und Weihnachtszeit gehört für mich der Herrnhuter Stern. Namensgeberin des Sterns ist die Stadt Herrnhut in Sachsen, wo diese Sterne seit rund 150 Jahren hergestellt werden.

Der Herrnhuter Stern ist ein mathematischer Körper, der aus einem Rhombenkuboktaeder mit 18 Quadraten und 8 gleichseitigen Dreiecken besteht, auf die jeweils pyramidenförmige Zacken gesetzt werden. Da die quadratische Spitze an der Oberseite in der Regel für die Beleuchtung weggelassen wird, hat der Stern insgesamt 25 Spitzen. Es gibt den Stern in verschiedenen Farben. 

Dieses prächtige gelbe Exemplar hängt zwischen den mächtigen Säulen der Stadtkirche Karlsruhe. Hier sieht man im Hintergrund das Rathaus der Stadt Karlsruhe. Dazwischen liegt der Marktplatz mit dem Weihnachtsmarkt. 

Der Stern ⭐️ symbolisiert Hoffnung auf Rettung. An Weihnachten weist er den Hirten den Weg zum neugeborenen Kind in der Futterkrippe im Stall von Bethlehem. Kein besonders komfortabler Ort, kein prächtiger Palast, den man als Geburtsort eines Königs und Weltretters erwarten würde. Und doch liegt hier die Antwort auf die Hoffnungslosigkeit. Nicht im Luxus, nicht im Überfluss. Nein, über einem Ort, wo man gerade einmal das Nötigste findet – die Wärme der Tiere und ein bisschen Stroh als Polster für die Nacht – leuchtet ⭐️ der Stern. 

Selbst in unserem reichen Land gibt es gegenwärtig Menschen, die in ungeheizten Wohnungen sitzen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre nächste Heizkostenrechnung bezahlen sollen. Unter dem Vordach der Stadtkirche findet man seit einigen Jahren einen Kleiderständer, wo man warme Jacken und Mäntel für Bedürftige hinterlassen kann. Gestern habe ich hier warme Winterkleidung hinterlassen. Es hat keine 5 Minuten gedauert, da hat sie jemand mitgenommen, der sie dringend brauchte. 

Der Stern erinnert uns daran, was wirklich wichtig ist und an das, was wir brauchen: Ein Dach über dem Kopf und Wärme – menschliche Wärme. Ich wünsche mir für 2023, dass wir uns angesichts der weltweiten Krisen mit all ihren Auswirkungen solidarisch und menschlich zeigen. Dass wir teilen und von unserem Überfluss abgeben. Dass wir erkennen, was wirklich wichtig ist.

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