Bildungsweise

Susanne Posselt

11 Jahre innovativ, wertschätzend und professionell

Liebe Kolleg*innen,

seit 11 Jahren gibt es die Gemeinschaftsschulen, die Lehrkräfte an ihnen leisten wertvolle, anstrengende, inklusive und sinnstiftende Arbeit.

Am Montag wurde eine Umfrage des VBE an Gemeinschaftsschulen bekannt, die illustrieren soll, wie belastet sich Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen fühlen. Die Ergebnisse wurden zu einer Zeit im Schuljahr veröffentlicht, die von vielen Lehrkräften an Gemeinschaftsschulen tatsächlich als sehr belastend empfunden wird: Derzeit werden Lernentwicklungsberichte formuliert, die an Gemeinschaftsschulen zweimal im Jahr anstelle von Ziffernzeugnissen ausgegeben werden.

Wer sich intensiver mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Belastung und Beanspruchung beschäftigt hat, weiß:

Es ist nicht nur die Zeit und mangelnde Ressourcen, die belasten. Es ist möglich sehr viel zu arbeiten und damit sehr zufrieden zu sein, wenn Wertschätzung entgegengebracht wird, die eigene Kompetenz gewürdigt wird und Schüler*innen offensichtlich profitieren – und die eigene Arbeit als erfüllend empfunden werden kann.

11 Jahre Herausforderungen

Was Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen besonders belastet:

Seit 11 Jahren gestalten sie eine innovative Schulform und werden dabei immer wieder angegriffen und in Frage gestellt.

Seit 11 Jahren stemmen die Gemeinschaftsschulen Inklusion, Coachinggespräche und den gesamten Schulalltag ohne ausreichende Ressourcen.

Seit 11 Jahren arbeiten Lehrkräfte an den Gemeinschaftsschulen im Ganztag – vielfach ohne Arbeitsplätze, ohne angemessene Ausstattung, ohne adäquates Arbeitszeitmodell.

Wenig überraschend leiden nahezu alle Kolleg*innen unter dem immensen Arbeitsdruck, den das Lernen auf drei Niveaustufen, der Ganztag, die Inklusion, die individuelle Förderung usw. unter diesen Bedingungen mit sich bringt. Das pädagogische Konzept war von Beginn an nicht mit den notwendigen Ressourcen unterfüttert.

Veränderungen im gesamten Schulsystem

Auch die Lehrkräfte an den Schularten des differenzierten Systems leiden seit Jahren an Überlastung – und zwar schon deutlich vor dem akuten Lehrkräftemangel. Die GEW hat dies in Befragungen von Kolleg*innen aller Schularten zuletzt 2019 nachgewiesen. Der Zuwachs an außerunterrichtlichen Aufgaben, zu große Klassen, mehr Schüler*innen in schwierigen Lebenslagen und die multiplen Krisen; all das verändert Schule, verändert die Arbeit der Lehrkräfte, verändert die Gesellschaft.

Die GEW steht hinter den Kolleg*innen und dem Konzept der Gemeinschaftsschulen.

Die GEW setzt sich weiterhin und mit Nachdruck für Verbesserungen ein – gemeinsam für und mit allen Kolleg*innen.

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