Ich war in den letzten Tagen wieder viel unterwegs. Wer meine Story in den sozialen Medien, hauptsächlich auf Instagram, regelmäßig verfolgt, konnte das sehen. Von Mittwoch bis Freitag war ich wieder einmal auf der Comburg, das ist die vielleicht schönste Fortbildungsstätte für Lehrkräfte in Baden-Württemberg, ein ehemaliges Kloster bei Schwäbisch Hall, mit herrlichem Talblick und Mauern, die viele Geschichten aus den vergangenen Jahrhunderten erzählen könnten.
Hier finden vor beeindruckender Kulisse Fortbildungen, hauptsächlich solche für (zukünftige) Führungskräfte oder Schulentwickler, statt. Wer das weiß, weiß auch, dass ich mich inzwischen auf diesen Weg gemacht habe. Die angebrochene Adventszeit passt nun zur nahenden Ankunft am Ziel.
Die Fortbildungsreihe, an der ich teilgenommen habe, heißt „Frauen fit für Führung“ und richtet sich – wie der Name schon sagt – ausschließlich an Frauen. Mir gefällt daran, dass ich hier Frauen treffe, die die Erfahrung teilen, dass Führungspositionen auch in der heutigen Zeit häufiger noch von Männern angestrebt und ausgefüllt werden und die den Spagat zwischen Familie und Beruf kennen. Viele bringen bereits einiges an Lebenserfahrung mit, haben große Kinder oder fragen sich, wie sich der Wunsch nach Familie und einer Führungsposition verbinden lässt. In Zeiten von Personalmangel in allen pädagogischen Berufen, besonders in der KiTa, leben alte Rollenbilder leider offenbar wieder auf.
Zu Beginn des Schuljahres war ich schon einmal auf der Comburg, um mich im Bereich Rhetorik und Präsentation auf den neuesten Stand zu bringen und neue Rollen zu erproben. In den vergangenen Tagen ging es nun um ein weiteres wichtiges Thema: Gesprächsführung. Gelingende Kommunikation ist ein zentraler Baustein in einer Schule, in der sich alle gesehen, wertgeschätzt und in ihrer Kompetenz wahrgenommen fühlen. Kommunikation kann man lernen. Wir hatten überraschende Erkenntnisse, Spaß am Ausprobieren und wieder viele interessante Begegnungen.
Ich fühle mich nun gut vorbereitet und bin sehr gespannt auf die kommenden Wochen und die Menschen, die mir an neuen Orten begegnen werden. Zunächst werde ich noch zwischen den Welten leben und arbeiten. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass ich auch auf diesem Weg wieder auf Menschen treffen werde, die mir wohlwollend begegnen und bereit sind, den weiteren Weg gemeinsam mit mir zu beschreiten. Schule ist Teamarbeit und ein ständiges Suchen der gemeinsamen Sache.
„Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“
Ryunosuke Satoro
Ich liebe das Meer und freue mich, gemeinsam mit anderen Schatzsuchern nach neuen Schätzen zu tauchen.
P.S.: Um diesen Weg gehen zu können, musste ich übrigens mein Personalratsmandat im staatlichen Schulamt Karlsruhe niederlegen. Natürlich stehe ich auch weiterhin allen, die Fragen haben, mit Rat und Tat zur Seite. Ich bin jedoch nicht mehr Teil des Gremiums, weil mich mein Weg in ein anderes Schulamt führt.