Und schon wieder ist die erste Schulwoche im neuen Kalenderjahr Geschichte. Hier ein kleiner Rückblick auf meine Woche:
Der Montag nach den Ferien ist für mich immer ein langer Tag. Man schaut, wie die Kinder wieder in der Schule angekommen sind, ob sie sich noch an die Themen erinnern, die vor den Ferien an der Tagesordnung waren (bei pubertären Gehirnen ist das eine berechtigte Frage) und es gibt viel zu organisieren: Die Lernentwicklungsberichte müssen vorbereitet, die letzten Lernnachweise konzipiert und die kommende Schulphase geplant werden.
Weil ich bereits wusste, dass die Kollegin, die normalerweise die 1. Stunde in unserer Lerngruppe hat, am 1. Schultag nicht da sein würde, bin ich vorsichtshalber früher in die Schule gefahren, um der Klasse eine sogenannte „Mitversehung“ zu ersparen. So nennt man das, wenn keine Vertretung zur Verfügung steht und Kolleg*innen in der Nachbarschaft aufpassen müssen, dass die Klasse sich „beaufsichtigt fühlt“. Für mich ist es weniger Arbeit, diese zusätzliche Stunde zu investieren als hinterher ein überdrehtes Knäuel pubertierender Siebtklässler wieder „einfangen“ zu müssen.
In Deutsch läuft immer noch unser Balladen-Projekt. Ich liebe dieses Thema (die Schüler*innen auch!), weil sich hier so viele literarische Phänomene zeigen lassen. Es werden außerdem spannende Geschichten erzählt, die man sogar wunderbar theatralisch darstellen kann. Unser szenisches Spiel vom „Handschuh“ vor den Weihnachtsferien wird vielen sicher in Erinnerung bleiben, zumal wir die Ballade sogar mit Kostümen nachgespielt haben. Unser Arbeitsplan Ballade, der verschiedene Kompetenzbereiche integriert, ist inzwischen außerdem in den digitalen Raum gewandert. So haben die Schüler*innen jederzeit die Möglichkeit, sich in Moodle einzuloggen und die einzelnen Schritte noch einmal zu rekapitulieren. Es gibt Lernvideos, die Lösungen zu den erarbeiteten Aufgaben und weiterführende Links. Wer krank war, kann nachvollziehen, was Thema der Inputs war. Da wir eine multinationale Schule mit vielen unterschiedlichen Sprachen sind, habe ich es mir angewöhnt, immer auch Wortschatzarbeit in die Einheiten zu integrieren und diese gesammelten Wörter samt Erklärungen digital festzuhalten. Übrigens: Da Sprache lebendig ist, ändern sich auch die Wörter, die Kinder mit deutscher Muttersprache kennen (oder auch nicht). Wir schauen außerdem immer, wie manche Wörter in der Herkunftssprache der Kinder heißen. So lerne ich auch immer Neues hinzu: „ballare“ auf Italienisch heißt zum Beispiel „tanzen“. So kann man sich hervorragend merken, dass die Volksballaden als Ursprung der Kunstballaden tatsächlich meistens gesungen wurden.