Auf der Suche nach der Sonne und einem Blick in die Ferne bin ich gestern vor dem Heimweg noch auf den Schauinsland gefahren.
Als Alumni des Studiengangs MUSE der Pädagogischen Hochschule Freiburg haben wir immer die Möglichkeit, auch an Vorträgen die nachfolgenden Kohorten teilzunehmen. Gestern war der Grandseigneur der Unterrichtsforschung Andreas Helmke mit seiner Frau Tuyet Helmke in Freiburg. Diese Vorträge wollte ich mir nicht entgehen lassen. Es hat sich nicht nur wegen des Ausblicks am Spätnachmittag gelohnt. Die Erkenntnisse mögen nicht neu sein. Anhand einer Synopse mit Merkmalen guten Unterrichts von Meyer, Hattie und Helmke wurde das sichtbar. Wir wissen viel. Die Frage ist jedoch: Nützt uns dieses Wissen und: Setzen wir es um?
Klarheit, Zielorientierung und Wertschätzung sind die Schlüssel zu gutem Unterricht. Der Referenzrahmen Schulqualität, der in Baden-Württemberg inzwischen verpflichtende Grundlage für die Statusgespräche zwischen Schulverwaltung und Schulleitungen ist, beinhaltet diese Erkenntnisse alle.
Entscheidend war für mich folgende Erkenntnis: Wertschätzung und die Fähigkeit zur Perspektivübernahme braucht es auf allen Ebenen. Und: Es gibt immer viele Perspektiven, die nur in der Zusammenschau eine Annäherung an die Wahrheit ermöglichen. Wir brauchen eine fehlerfreundliche Entwicklungskultur in unseren Schulen. Es geht darum, voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen. Ein „Growth Mindset“ beinhaltet, dass wir einander zuhören und gemeinsam die nächsten Schritte gehen. Oft steht dem unsere Haltung und überkommene Traditionen im Weg. Wenn wir die gegenwärtigen Herausforderungen bewältigen wollen, geht es jedoch nur mit gemeinsamer Anstrengung, mit Mut und Zuversicht. Lasst es uns immer wieder neu versuchen.